Was man über die EV ISO 15118 wissen sollte

Von Daniel Forsberg, Marketing Manager EVSE bei CTEK

Das Aufladen von Elektrofahrzeugen (EVs) wird immer intelligenter, da die neue Generation von EVs und Ladestationen in der Lage ist, Strom viel cleverer, billiger und effizienter von der Quelle zum EV zu übertragen – und umgekehrt. Diese evolutionären Fortschritte werden durch eine ausgefeiltere Kommunikation zwischen dem EV und dem Ladegerät ermöglicht. Und der internationale Standard, der diese Kommunikation definiert, ist ISO 15118. ISO 15118 optimiert nicht nur den Ladevorgang, sondern führt auch mehrere wichtige Funktionen ein, die das Benutzererlebnis verbessern, die Sicherheit erhöhen und den Weg für zukünftige Innovationen in der Ladeinfrastruktur für Elektrofahrzeuge ebnen. Für alle Beteiligten im Ökosystem der Elektrofahrzeuge ist es von entscheidender Bedeutung, die Nuancen von ISO 15118 und ihre Auswirkungen auf verschiedene Ladeszenarien zu verstehen.

Was müssen Sie also über diese ISO wissen?

Dynamische und geplante Lademodi

Die Norm führt neben dem bestehenden „geplanten“ Modus einen „dynamischen“ Steuermodus ein, der eine differenziertere Steuerung der Ladevorgänge ermöglicht. Diese Flexibilität kommt sowohl den Nutzern von Elektrofahrzeugen zugute, da sie sicherstellt, dass Mobilitätsbedürfnisse erfüllt werden können, als auch den Netzbetreibern, da sie schnelle Reaktionsmechanismen für Netzdienste ermöglicht.

Verwaltung mehrerer Verträge

ISO 15118-20 vereinfacht die Verwaltung mehrerer E-Mobilitätsverträge und ermöglicht es den Nutzern, je nach Standort nahtlos zwischen verschiedenen Ladeverträgen zu wechseln. Diese Funktion erhöht den Komfort erheblich, indem sie den Auswahlprozess auf der Grundlage vordefinierter Präferenzen oder Geolokalisierungsdaten automatisiert.

Multiplex-Kommunikation

ISO 15118-20 ermöglicht parallele Kommunikationsströme und erleichtert so die Neuverhandlung von Diensten wie Laden oder Entladen, ohne den laufenden Kommunikationsfluss zu unterbrechen. Diese Funktion ist besonders vorteilhaft für das Gleichstromladen, da sie den Prozess rationalisiert und das Benutzererlebnis verbessert.

Verbesserte Datensicherheit

Der neue Standard schreibt Transport Layer Security (TLS) für alle Anwendungsfälle vor und schließt damit Sicherheitslücken früherer Versionen. Diese obligatorische Verschlüsselung gewährleistet, dass die gesamte Kommunikation zwischen dem Elektrofahrzeug und der Ladeinfrastruktur sicher ist und Benutzerdaten und Zahlungsinformationen schützt.

Bidirektionales Laden

Ein wesentliches Merkmal von ISO 15118 ist der bidirektionale Energiefluss, der es dem Elektrofahrzeug ermöglicht, Strom in das Netz zu übertragen.

Diese Vehicle-to-Grid-Fähigkeit (V2G) bedeutet, dass Elektrofahrzeuge Strom beziehen können, wenn die Nachfrage gering ist und/oder wenn es viel Ökostrom gibt, und Strom liefern können, wenn die Nachfrage hoch ist und die Kosten steigen.

Welche Vorteile bieten die verschiedenen Ladeszenarien?

An Ladestationen am Zielort, wie z. B. in Einkaufszentren oder an Freizeitzielen, sorgen der dynamische Steuermodus und verbesserte Sicherheitsprotokolle für ein nahtloses und sicheres Ladeerlebnis.

Für Unternehmen, die Flotten oder öffentliche Ladenetze betreiben, schützen die verbesserten Datensicherheitsprotokolle der ISO 15118 vor Datenlecks. Die Verwaltung mehrerer Verträge und der dynamische Lademodus ermöglichen eine effizientere Nutzung der Ladeinfrastruktur und der Energieressourcen, wodurch die Betriebskosten gesenkt und Nachhaltigkeitsziele unterstützt werden können.

Beim Gleichstrom-Schnellladen entlang von Autobahnen und anderen Schnellstraßen minimieren Multiplex-Kommunikation und dynamische Steuerung die Ladezeiten und erhöhen die Zuverlässigkeit des Ladevorgangs. Diese Funktionen sorgen dafür, dass das Reisen mit Elektrofahrzeugen über längere Strecken praktikabler und benutzerfreundlicher wird.

Für Heimanwender sorgen die Fortschritte bei ISO 15118 für einen sichereren und effizienteren Ladevorgang, ermöglichen V2G und die intelligente Verwaltung von Ladevorgängen zu Hause und können durch Laden außerhalb der Spitzenzeiten zu Kosteneinsparungen führen.

Die ISO 15118 läutet Verbesserungen ein, die die Sicherheit, Effizienz und Benutzerfreundlichkeit der Ladeinfrastruktur für Elektrofahrzeuge erhöhen. Durch die Einführung von Funktionen wie verbesserter Sicherheit, dynamischen Lademodi und Unterstützung für zukünftige Technologien wie die drahtlose Energieübertragung legt der Standard den Grundstein für ein stärker vernetztes und flexibleres Ökosystem für Elektrofahrzeuge.